Das Enthüllungsvideo der Statue „Justitia ohne Mutterschutz“ aus der Aktionswoche für den Mutterschutz für Selbstständige hat in nur zwei Tagen über 2,5 Millionen Aufrufe erreicht – und internationale Reaktionen ausgelöst. Weltweit wird die Skulptur als Symbol für die unsichtbare Last verstanden, die Mütter ohnehin im Alltag tragen. Die Statue verbildlicht zusätzlich, dass in der Selbstständigkeit noch eine weitere Dimension hinzukommt: die Verantwortung um den eigenen Betrieb und das Risiko, die wirtschaftliche Existenz aufs Spiel zu setzen.
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Die Statue wurde vom Bündnis Mutterschutz für Selbstständige im Rahmen der Aktionswoche vor dem Reichstag in Berlin enthüllt. Geschaffen wurde die Skulptur von der Designerin Stefanie Gornicki, der der Verein Mutterschutz für Alle! e. V. großen Dank ausspricht.
„Es ist nicht hinnehmbar, dass selbstständige Frauen die ganze Last von Schwangerschaft und fehlendem Mutterschutz weiterhin alleine tragen – als wäre die faire Verteilung dieser Verantwortung für alle anderen nicht zumutbar. Mit dieser Haltung nimmt man in Kauf, dass Frauen zu einem Kollateralschaden im Unternehmertum werden, weil sie zu wenige sind. Dabei wurde in der Vergangenheit vergessen: Frauen sind die Hälfte der Menschheit. Wir freuen uns, dass das Bewusstsein wächst, dass es beim fehlenden Mutterschutz für Selbstständige um verschenktes Potenzial für die Gründung und Nachfolge geht. Wer die Strukturen hin zu einer Wettbewerbsgerechtigkeit herstellt, stärkt gleichzeitig unsere Wirtschaft. Jetzt braucht es keine Likes mehr, sondern Gesetze. Wir begrüßen deshalb ausdrücklich, dass die Bundesfamilienministerin Karin Prien einen Gesetzentwurf für den Mutterschutz für Selbstständige für Anfang 2026 in Aussicht gestellt hat. Wir erwarten, dass dabei auch die Bedarfe der Frauen im Handwerk, sowie Klein- und Soloselbstständige mitgedacht werden.“
— Johanna Röh, Vorsitzende Mutterschutz für Alle! e. V.
Die „Justitia ohne Mutterschutz“ bleibt unterwegs: Gemeinsam mit der Fotoausstellung „Zwischen Auftrag und Elternschaft“ des Female Photoclub soll sie künftig in ganz Deutschland gezeigt werden. Interessierte Ausstellungsorte können sich bereits melden.

Das Community-Event des Mutterschutz für Alle! e. V. bildete den Abschluss der Aktionswoche.
Zahlreiche selbstständige Frauen kamen zusammen, um sich zu vernetzen, auszutauschen und gegenseitig zu stärken. Zwischen Lachen, Tränen nahe der Belastungsgrenze, Gesprächen und Gänsehautmomenten wurden am Rande des Events Erfahrungsberichte geteilt, die zeigen, wie tief der fehlende Mutterschutz in das Leben selbstständiger Frauen eingreift.
Eine selbstständige Fotografin berichtet: „Ich bin seit 2016 selbstständig und habe beide Schwangerschaften, Geburten und das Wochenbett in dieser Zeit erlebt. Es war unglaublich herausfordernd. Als mein Kind geboren wurde, ist mein Business an der Stelle zusammengebrochen. Das Baby war da – und das Business-Baby ist gestorben.“
Zitat von einer anonymen Teilnehmenden: “Ich warte mit meinem aktuellen 2.Kinderwunsch auf das Gesetz zum Mutterschutz für Selbstständige und ich hoffe daher, dass es schnell umgesetzt wird.”
Mary, selbstständige Fotografin:
„Mutter sein ist Mutter sein – völlig unabhängig davon, ob man angestellt oder selbstständig ist. Überhaupt da einen Unterschied zu machen, ist absolut ungerechtfertigt.“
Maggan, Finanz- und Versicherungsmaklerin:
„Wenn ich als Selbstständige nicht arbeite, kommt kein Geld rein – dann bleibe ich in der Schwangerschaft finanziell abhängig. Genau das wollte ich mit meiner Selbstständigkeit eigentlich überwinden.“
Lovis Trummer, Fotografin:
„Wir bringen Kinder zur Welt und halten den Laden mit am Laufen – dafür erwarte ich keinen Bittgang, sondern endlich den roten Teppich: Mutterschutz auch für Selbstständige.“
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Die Aktionswoche „Mutterschutz für Selbstständige“ mit Präsenzveranstaltungen am 9. und 10. Oktober 2025 hat ganz gezielt auf die Absicherungslücke selbstständiger Frauen aufmerksam gemacht. Hinter dem Bündnis Mutterschutz für Selbstständige stehen über 45 Organisationen, die gemeinsam 650.000 Menschen und Betriebe vertreten.

Pressekontakt:
Johanna Röh – 0157 3621 8718 – johanna.roeh@mutterschutzfueralle.de

