Bundesministerinnen Bas und Hubertz zu Bildtermin angekündigt / Bündnis veröffentlicht Forderungspapier zur Aktionswoche
„Was ist eine Schwangerschaft in der Selbstständigkeit? Ein unkalkulierbares, wirtschaftliches Risiko. Das klingt aus der Zeit gefallen, entspricht aber leider noch immer der Realität“ – steht im Forderungspapier des Bündnisses für den Mutterschutz für Selbstständige.
Das Bündnis fordert einen Gesetzesentwurf zum Mutterschutz für Selbstständige, der praxisnah ist und die Vielfalt der Selbstständigkeit mit ihren betrieblichen und persönlichen Herausforderungen berücksichtigt.
Die ausführliche Fassung des Papiers wird am Donnerstag im Rahmen des Parlamentarischen frühstücks veröffentlicht und geht detailliert auf die beschriebenen Forderungen und Lösungsansätze ein. Sie macht deutlich: Während Arbeitnehmerinnen in Deutschland zu Recht durch das Mutterschutzgesetz (MuSchG) umfassend geschützt sind, bedeutet die aktuelle Regelungslücke für selbstständig tätige Frauen eine strukturelle Benachteiligung.
Das Bündnis sieht dringenden Handlungsbedarf seitens der Politik, um echte Chancengerechtigkeit herzustellen. Gefordert wird eine Reform, die den Mutterschutz für Selbstständige rechtlich verankert und praxisorientierte, finanzielle sowie strukturelle Maßnahmen vorsieht.
„Ein Mutterschutz für Selbstständige schafft Wettbewerbsgerechtigkeit. Er stärkt die Wirtschaft, indem er Existenzgründung und Unternehmertum mit Mutterschaft vereinbar macht. Zudem entlastet er den Wirtschaftsstandort Deutschland langfristig, durch die zielgerechte soziale Absicherung in einer entscheidenden Lebensphase, in der wir als Gesellschaft das Potential und die Innovationskraft der Frauen nicht verlieren dürfen.“ Um die Vereinbarkeit von Elternschaft und Selbstständigkeit nachhaltig zu verbessern, sieht das Bündnis weiteren Reformbedarf – insbesondere bei der Ausgestaltung des Elterngeldes, dem Abbau bürokratischer Hürden sowie dem Ausbau flexibler Kinderbetreuungsangebote. Auch betrieblich bedingte Kinderbetreuungskosten sollten künftig voll absetzbar sein.
Programm der Aktionswoche
09.10.2025 – Parlamentarisches Frühstück: Dialog in Berlin zwischen Expert*innen, Unternehmerinnen und Politik. Schirmherrin ist Gitta Connemann (CDU, Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung). Unter anderem nehmen Mareike Lotte Wulf (Parlamentarische Staatssekretärin im Familienministerium), Mechthild Heil (MdB, Vorsitzende der Gruppe der Frauen in der Unionsfraktion) und Ulrike Häfner (Co-Bundesvorsitzende der SPD FRAUEN) teil. Hier wird auch das aktualisierte Forderungspapier des Bündnisses vorgestellt und diskutiert.
Ort: Café Einstein Unter den Linden, Pressevertreter:innen sind eingeladen, ab 8:25 dazuzukommen, um gemeinsam zu Fuß zum Bundestag zur Presseaktion zu starten.
09.10.2025 – Presseaktion (Fototermin): Enthüllung einer Skulptur, die die Doppelbelastung von Selbstständigkeit und Mutterschaft verkörpert. „Justitia ohne Mutterschutz“ mit Babybauch, Werkzeugen und vielen Armen – macht die Belastung ohne den Mutterschutz für Selbstständige sichtbar. Mit dabei sind u.a. Gitta Connemann, Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung sowie viele Abgeordnete und Verbandsvertreterinnen. Ort: Vor dem Bundestag, Platz der Republik, Berlin, 8:40 Uhr
Ergänzung: Die Skulptur wir bis 16 Uhr vor dem Bundestag stehen und kann bis dahin jederzeit besichtigt werden. Johanna Röh und viele weitere selbstständige Mütter stehen gerne jederzeit nach Absprache für einen Austausch zur Verfügung. Um 11:30 Uhr findet ein Bildtermin mit Bärbel Bas statt. Um 15:45 Uhr hat sich Verena Hubertz angekündigt.
10.10.2025 – Community-Event: Offenes Netzwerktreffen und Austausch in Berlin mit rund 150 Gründerinnen, Freiberuflerinnen und Unterstützer*innen. Mit dabei sind unter anderem Saskia Esken (Vorsitzende des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen, Jugend), Johanna Röh (Selbstständige Tischlermeisterin, Petentin für den Mutterschutz für Selbstständige), Mira Jago (Gründerin Cuckoo Coding GmbH), Paul-Frederik Michalke (Rechtsreferendar | Politik- und Verwaltungswissenschaftler), Tabitha Hanan Schultz (Poetry Slammerin, Co-Founder von Luma Learning e.V.), Jennifer Raff (Gründerin WOW-Space, Kreativworkshops), Annika Cordes (Breathwork). Ort: smartvillage Berlin-Neukölln, Karl-Marx-Straße 101, 12043 Berlin, 12:30 – 17:00 Uhr.
Die Aktionswoche „Mutterschutz für Selbstständige“ mit Präsenzveranstaltungen am 9. und 10. Oktober 2025 soll ganz gezielt auf diese Absicherungslücke aufmerksam machen. Hinter dem Bündnis Mutterschutz für Selbstständige stehen mittlerweile über 45 Organisationen, die gemeinsam 650.000 Menschen und Betriebe vertreten.
Pressekontakt:
Johanna Röh – 0157 3621 8718 – johanna.roeh@mutterschutzfueralle.de


