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Stell dir vor…

Es stürmt & das Dach ist offen.
Die dafür zuständige Person deckt nur 70% deines Daches. Die übrigen 30% bleiben offen. Und wenn du es selbst abdecken möchtest, um trocken zu bleiben: Du darfst nicht. Denn jedes Mal, wenn du eine Dachziegel anbringst, wird diese wieder abgerissen.
Vom Sturm hättest du im Voraus wissen müssen. Denn nur so bekommst du Hilfe.

Und jetzt stell dir vor, du bist dabei schwanger. Du solltest Zeit für dich haben. Deinen Prioritäten nachgehen. Bedürfnisse stillen. Organisieren. Gesund bleiben.
Stattdessen sitzt du in einem Haus, in dem es reinregnet & jegliche Wärme sich verflüchtigt. Und du kannst nichts dran ändern.

So absurd das Gedankenexperiment erscheint, spiegelt es die finanzielle Realität werdender Mütter in der Selbstständigkeit wider – Wenn im Voraus geplant und zusätzlich abgesichert wurde. Wenn nicht, sehen Unterstützungen mitunter noch dürftiger aus. 

Nach dem Aufruf, eure Erfahrungen mit uns zu teilen, haben uns unzählige Zuschriften erreicht. So dankbar wir für eure Geschichten waren, so erschüttert sind wir. Folglich haben wir beschlossen, den Blog unter anderem euren Erfahrungen zu widmen.

Es wäre zu wünschen, dass die folgenden Erfahrungsberichte Einzelfälle wären. Tatsächlich sind sie stellvertretend für komplette Berufsgruppen und -Branchen zu verstehen. Jeder Bericht spiegelt die Problematik unzählig anderer wider.

Explizite Fälle. Verbunden mit wirklichen Menschen. Den damit verbundenen Familien und Umständen. Jeder Fall für sich ist individuell belastend. Doch die Masse an Zuschriften zeigt ein strukturelles Problem. So lassen sich immer wieder Muster erkennen, die grundlegende Bereiche des Lebens negativ beeinflussen: Gesundheit, Finanzen, Unabhängigkeit, Selbstbestimmung.

Neben den Einschränkungen in o. g. Lebensbereichen leiden Betroffene besonders darunter, dass keine einheitlichen und zuverlässigen Regelungen gelten. Der Umstand fehlender Gesetze, die den Mutterschutz von Frauen in Selbstständigkeit umfassen, spiegelt sich in der Realität u.a. wider und resultiert in:

  • Keine offiziellen Zuständigkeitsbereiche
  • Überforderte & überfragte Beratungsstellen

  • Keine Aufklärung & Prävention von finanziellen Problemen

  • „Flickenteppich“ an Perspektiven, Bemessungszeiträumen, ausgezahlten Hilfen etc.

  • Negierung branchenrelevanter Besonderheiten