Täglich werden Selbstständige schwanger. Schade.

Denn: Sie werden nicht durch das Mutterschutzgesetz geschützt.

Trotz der 2010/41/EU und Art 6 Absatz 4 : Die europäische Richtlinie  zur Verwirklichung des Grundsatzes der Gleichbehandlung von Männern und Frauen, die eine selbständige Erwerbstätigkeit ausüben – wird derzeit nicht umgesetzt.

Eine Schwangerschaft in Selbstständigkeit ist nicht vorgesehen, sondern wird als individuelles, wirtschaftliches Risiko betrachtet. 

Sie bedeutet einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Vätern, Kinderlosen und Angestellten. Die Folge sind gesundheitliche Risiken, Existenznöte und Betriebsschließungen, die sich auch auf das ungeborene Kind und die junge Familie auswirken.

Betroffen sind vor allem Klein- und Solo-Selbstständige, die von ihrer direkten Arbeit leben. Die meisten haben sich eigenständig dazu entschieden, selbstständig zu arbeiten. Für manche hingegen ist Selbstständigkeit ein Teil des Berufsbildes: Hebammen, Tageseltern, Freelancende, Journalist*innen, Schauspielende, Autor*innen, Handwerkende, Physiotherapeutinnen, Gutachter*innen, Coaches etc. . Diese Menschen gehören nicht zu den „reichen“ Selbstständigen. Die meisten verdienen gerade so viel, dass eine zusätzliche Absicherung im Mutterschutz eine Luxusfrage darstellt.

Menschen mit Uterus und Kinderwunsch müssen sich daher in der Realität oft entscheiden, überhaupt zu gründen oder in der Selbstständigkeit keine Kinder mehr zu bekommen oder eines von beiden so lange aufzuschieben, bis es gegebenenfalls zu spät ist. 

Die Lösung

Branchenspezifische Lösungen für die Umsetzung des Mutterschutzes für Selbstständige und solidarische Finanzierung der Mutterschaftsleistungen nach Vorbild von Arbeitnehmenden dienen:

  • Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit
  • Fachkräftesicherung im demografischen Wandel
  • Erhalt von Betrieben und Arbeitsplätzen
  • Entscheidungsmöglichkeit für Betrieb und Familie
  • Der Verhinderung von Kinderarmut

Bis zur Gesetzesänderung fangen wir Betroffene auf – mit Informationen, Netzwerken und Solidarität. Derweil fehlt es an strukturellen und niedrigschwelligen Informationen, Bewusstsein innerhalb der Gesellschaft und Zuständigkeiten. All das wollen wir ändern.